Durch die Entwicklung der Gesellschaft, mit der zunehmenden Reizüberflutung und dem um sich greifenden Leistungsdenken, werden Kinder heutzutage oft ohnmächtig. Sie nehmen diese Ohmacht und die Werte der Gesellschaft unbewusst auf, da sie „ganz Sinnesorgan“ sind. Kinder bewerten und urteilen nicht. Sie leben völlig im Hier und Jetzt und sie brauchen uns Erwachsene als Vorbilder.

Kinder möchten gesehen werden. Sie brauchen Aufmerksamkeit. Haben sie den Eindruck, sie bekommen diese nicht, werden sie zum „Suppenkasper“ und provozieren mit einem absolut anstrengenden und auffälligen Verhalten. Und genau dann fängt die Gesellschaft an zu urteilen und bezeichnet unseren „Suppenkasper“ als Kind mit einer Aufmerksamkeitsstörung, anstatt dem Kind echte Aufmerksamkeit zu geben, wie es sie sich eigentlich wünscht.

Durchbrechen wir doch einfach dieses Muster des schnell verurteilenden Denkens und beginnen wir, das Kind und auch uns selbst urteilsfrei anzuschauen. Wir haben es in der Hand, denn wir, die Erwachsenen, sind es, die für den Schutz und das gute Gedeihen des Kindes eine liebe- und verständnisvolle Umgebung schaffen können. Eins ist klar, Kinder lernen und begreifen schnell und passen sich gut an, wenn ihnen etwas vorgegeben wird. Kinder fühlen genau, ob das Verhalten des Erwachsenen authentisch und klar ist.

Mein Anliegen ist es, Kindern Mut zu machen, gut handlungsfähig in dieser reizüberfluteten Alltagswelt zu werden. Es ist heute oft schwer, ein Kind zu sein. Immer wieder höre ich von den Kindern, die ich der Grundschule unterrichte, dass sie ein großes Bedürfnis nach Ruhe und Harmonie haben. Sie wünschen sich regelrecht einen Ausgleich zu ihrem stressigen Schulalltag. In den Yogaunterricht können sich die Kinder vertrauensvoll hineingeben und sie lieben besonders fließend aufgebaute Übungsreihen, die Stress auflösen und zu innerer Ruhe und Konzentration führen. Durch den Wechsel von Dynamik und Ruhe und die abschließende Tiefenentspannung kommen sie wieder in ihre Mitte zurück. Gerade Kinder, denen es sehr schwerfällt sich zu konzentrieren, tun Yoga und Bewegung richtig gut. Manchmal schlafen sie bei der Traumreise auch ein und sagen mir nachher: „das hat richtig gut getan.“

Yoga hat die Kraft, alte Verhaltensmuster, wie zum Beispiel negatives Denken zum Positiven umzuwandeln. Üben die Kinder intensiv yogische Konzentrationsübungen, beginnen sie ihre innere Unruhe abzubauen und kommen von alleine in eine konzentrierte Stille und tiefe Entspannung hinein. Die Kinder fühlen diese Bewusstheit, erfahren sich selbst neu und lernen, ihrer eigenen inneren Wahrnehmung zu vertrauen. Je mehr die Kinder Yoga verinnerlichen, desto leichter fällt es ihnen, Übungen fließend zu wiederholen. Gerade Kinder lieben die Wiederholung und schöpfen daraus ihre eigene Kreativität.

Yoga Textbuch – Yoga Journal Verlag, CH-2613 Villeret – http://www.yoga-journal.ch

Bettina Hofmann
Ausbildungsleiterin der Yub-Familie e.V. für den Fachbereich: Kinder und Familienyoga

 

Spielend Üben – Yoga für Kinder in Kitas und Schulen – von Verbraucher.com

Kinder leben in unterschiedlichen Milieus, Familienkonstellationen, kulturellen Hintergründen und körperlichen Verfassungen. Sie alle haben sehr individuelle Interessen und Wünsche, sich in der Welt autonom zu entfalten, Kinder brauchen dafür ein Umfeld, das ihnen sowohl einen sicheren vertrauenswürdigen Beziehungsraum als auch Möglichkeiten für Herausforderungen bietet, sich auszuprobieren, Grenzen auszutesten und zu lernen. Auf einen in der Regel familiär vielfach durchorganisierter Alltag, Bewegungsmangel und ständiger Reizüberflutung reagieren viel Kinder unkonzentriert, zappelig, hyperaktiv oder gar aggressiv. Darunter leidet nicht nur ihr Vermögen, konzentrierte Lerninhalte aufzunehmen und zu verarbeiten, sonder schränkt ihr Potential insgesamt für persönliche Entwicklung und Individualität ein.

Kinderyoga dort üben wo lernen stattfindet, Yoga ist eine Möglichkeit, Kinder im institutionellen Rahmen unterschiedlicher Lernorte in ihrer Entwicklung um beim Lernen zu unterstützen. Viele Gelegenheiten für Kinder, Yoga zu üben, bestehen also dort, wo lernen stattfindet: in Schulen, Kindergärten und Horte. Raus aus dem Lernalltag und rein in den Körper. Die Pausen kreativ gestalten. Kinder bekommen den Besten Zugang zum Yoga über die Phantasie.

Vom 15 bis 21 Juli 2017 findet unsere diesjährige Ausbldung in Kinder und Familienyoga statt

Ausbildung in Kinder und Familien Yoga mit Bettina Hofmann auf dem Pauenhof vom 15 – 21 Juli 2017

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